Steuern für Affiliates – Darauf solltest du achten!

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So vermeidest du eine böse "Steuer-Überraschung" als Affiliate

Tja ich weiß es gibt spannendere Themen, aber auch als Affiliate solltest du dich mit dem Thema Steuern auseinandersetzen.

Du möchtest doch nicht hohe Finanznachzahlungen und Strafen riskieren oder?

Nein, darum solltest du das „Steuer 1×1 für Selbstständige“ beherrschen. 

Als Affiliate mit regelmäßigen Einkünften darfst du dich als solcher bezeichnen.

Die Gewinnerzielungsabsicht ist eine Voraussetzungen für eine gewerbepflichtige Tätigkeit.

Viele Affiliates berücksichtigen das Thema Steuern trotzdem nur unzureichend oder gar nicht – Es ist ratsam, sich frühzeitig und ausreichend darüber zu informieren.

Im Folgenden erhältst du einen steuerlichen Überblick, damit du keine Versäumnisse hast.

Anmerkung: Es handelt sich dabei um keine steuerrechtliche Beratung und im Zweifel oder bei Unklarheiten, kontaktiere bitte immer einen fachkundigen Steuerberater!

Welche Steuern muss ich beim Affiliate Marketing zahlen?

Du denkst darüber nach, Affiliate Marketing auszuprobieren oder hast sogar schon deine ersten Einnahmen erzielt, aber weißt nicht wirklich welche steuerlichen Auswirkungen hat das für dich?

Es gibt verschiedene Steuern, die bei der Ausübung einer gewerblichen Tätigkeit wie Affiliate Marketing anfallen:

Als Affiliate musst du dich normalerweise als gewerblicher Einzelunternehmer registrieren und deine Einnahmen in deiner Steuererklärung angeben.

Infografik über wichtige Steuern im Affiliate Marketing

Wenn du bestimmte Schwellenwerte für Umsatz und Einkommen erreichst, kann es auch notwendig sein, dich für die Gewerbesteuer (in DE) anzumelden.

Achte darauf, deine Einnahmen und Ausgaben sorgfältig zu dokumentieren und deine steuerlichen Pflichten zu erfüllen, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.

Warum sind beim Affiliate Marketing Steuern fällig und welche Formulare gibt es?

Da es sich bei Affiliate Marketing um eine gewerbliche Tätigkeit handelt, sind Steuern auf deine Einkünfte fällig.

Um deine Steuerpflichten korrekt zu erfüllen, musst du bestimmte Formulare ausfüllen. 

Dazu gehören in Deutschland unter anderem die Anlagen EÜR und G.

Infografik über Steuerformulare in Deutschland im Affiliate Marketing

Bei der Wahl der Rechtsform und deiner Tätigkeiten musst du auch darauf achten, dass es eine sogenannte „Abfärbung der Einkünfte“ geben kann.

Das bedeutet, dass die Einkünfte dein gesamtes Einkommen beeinflussen können und unter Umständen eine gewerbliche Tätigkeit daraus wird.

Pflichten im Umgang mit Steuern

Es ist wichtig, eine klare Vorstellung von den verschiedenen Steuerarten und den damit verbundenen Anforderungen und Pflichten zu haben.

Ohne dieses Wissen könnten deine Einnahmen durch Steuern und Gebühren erheblich belastet werden. 

Im Folgenden findest du einen Überblick über die wichtigsten Steuerarten, die du als Affiliate berücksichtigen musst.

1

Einkommensteuer beim Affiliate Marketing

Es ist wichtig zu wissen, dass Gewinne aus deinem Affiliate Business als Einkünfte gelten und somit auch versteuert werden müssen.

Die Höhe der Einkommensteuer richtet sich nach der Höhe deiner Einkünfte

Im Bereich der Affiliate-Marketing-Steuern gibt es die sogenannte Abfärberegel, welche besagt, dass die Tätigkeit als Affiliate-Marketer auch die steuerlichen Pflichten anderer Einkünfte beeinflussen kann. 

Das bedeutet, dass zum Beispiel bei einer freiberuflichen Tätigkeit die Abfärberegel Anwendung finden kann und die Steuern, die für die gewerbliche Tätigkeit gezahlt werden müssen, auch auf die Einkommen aus dem Affiliate Marketing anwendbar sein können.

Um die Einkommensteuer beim Affiliate Marketing zu berechnen, gibt es verschiedene relevante Formulare und Paragrafen. 

Dazu gehören unter anderem die „Anlage S“ für selbständige Tätigkeiten sowie die Paragrafen 19 und 20 des Einkommenssteuergesetzes. 

Auch das „Zu und Abfluss Prinzip“ sollte dabei beachtet werden, welches besagt, dass Einkünfte und Ausgaben erst in dem Jahr aus steuerlicher Sicht relevant sind, in dem sie zugeflossen beziehungsweise abgeflossen sind.

Sobald die Einkünfte groß genug und regelmäßig sind, würde ich dir allerdings ganz klar einen Steuerberater empfehlen.

2

Umsatzsteuer: Befreiung als Kleinunternehmer?

Als Kleinunternehmer, der im Bereich des Affiliate Marketing tätig ist, hast du möglicherweise Anspruch auf eine Umsatzsteuerbefreiung

Das ist der Fall, wenn dein Umsatz im Vorjahr 22.000 € nicht überstiegen hat und im laufenden Jahr voraussichtlich 50.000 € nicht überschreiten wird. 

Diese Regelung gilt für Kleinstunternehmen und erleichtert das Finanzmanagement erheblich.

Infografik über die Möglichkeit einer Umsatzsteuerbefreiung im Affiliate Marketing

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Befreiung von der Umsatzsteuer nicht bedeutet, dass du von allen steuerlichen Pflichten befreit bist. 

Du musst eine Umsatzsteuer-ID beantragen und eine zusammenfassende Meldung beim Bundeszentralamt für Steuern einreichen.

3

Gewerbesteuer: Ausnahme als Affiliate?

Als Affiliate musst du in der Regel keine Gewerbesteuer zahlen. 

Das liegt daran, dass diese Steuer erst ab einem bestimmten jährlichen Gewinn greift.

In Deutschland hängt dieser vom jeweiligen Bundesland ab. 

Im Durchschnitt liegt er jedoch bei etwa 24.500 Euro pro Jahr. Die meisten Affiliates werden diesen Betrag oft nicht erreichen und sind somit von der Gewerbesteuer befreit.

Wichtig ist jedoch auch zu betonen, dass die Grenzen zwischen privaten und gewerblichen Einkünften fließend sind. 

Aus diesem Grund ist es immer ratsam, sich rechtzeitig um die steuerrechtlichen Auswirkungen zu informieren – insbesondere, wenn du höhere Einnahmen erzielst oder dir unsicher bist.

Affiliate Steuern bei Partnerprogramme

Du solltest wissen, dass sich viele Partnerprogramm im Umgang mit den Steuern unterscheiden und ihre eigenen Prozesse haben.

Das hat auf dich als Affiliate einen Einfluss und ist entscheident, ob du selbst bestimmte Steuern abführen musst, oder ob tatsächlich sogar der Anbieter vom Partnerprogamm das für dich erledigt.

Doch lass uns am besten zwei beliebte Partnerprogramme vergleichen und du erfährst welche Affiliate Steuern auf dich zukommen.

Amazon Affiliate Partnerprogramm

Screenshot Amazon Partnerprogramm

Das Amazon Affiliate Partnerprogramm ist eine beliebte Möglichkeit, durch das Empfehlen von Produkten von einem gigantischen Marktplatz ein Einkommen zu erzielen. 

Aber wie sieht es mit steuerlichen Aspekten aus?

Als Amazon-Partner musst du möglicherweise das Reverse-Charge-Verfahren anwenden. 

Das bedeutet, dass du keine Umsatzsteuer an Amazon zahlen musst, da der Sitz von Amazon in Luxemburg liegt. Aber du musst eine spezielle Rechnungsvorlage verwenden, um den Reverse-Charge-Prozess korrekt abzuwickeln.

Darüber hinaus musst du sicherstellen, dass du deine steuerlichen Pflichten erfüllst und die Einkünfte aus deiner Affiliate-Tätigkeit in deiner Steuererklärung korrekt angeben. 

Es ist auch wichtig, zu überprüfen, ob du irgendwelche besonderen steuerlichen Verpflichtungen hast, wenn du aus einem anderen Land agierst.

Digistore24

Screenshot Digistore24 Marktplatz für Affiliates

Digistore24 ist eine Plattform, die es dir ermöglicht, digitale Produkte zu bewerben und dafür eine Provision zu erhalten.

Als Affiliate-Partner erzielst du gewerbliche Einkünfte und bist somit steuerpflichtig

Welche steuerlichen Aspekte musst du hier beachten?

Zunächst einmal musst du sicherstellen, dass du die steuerlichen Pflichten erfüllst und deine Einnahmen aus dem Partnerprogramm in deiner Steuererklärung korrekt angibst.

Durch das Akzeptieren der Digistore24 AGBs erklärst du dich damit einverstanden, dass Digistore24 eine Zusammenfassende Meldung (ZM) erstellt und deine Umsätze automatisch an das Bundeszentralamt für Steuern weitergibt.

Als Affiliate erhältst du dann die Provisionen ausbezahlt und musst keine Umsatzsteuer abliefern, weil Digistore24 diesen Prozess für dich erledigt.

Hier siehst du die Abzüge bei Digistore24 Transaktionen aus meinem Konto.

Infografik über Steuern und Gebühren von Digistore24.com Transaktionen

Hier wird vom ursprünglichen Bruttoverkaufspreis, welchen der Kunde bezahlt, automatisch die Umsatzsteuer abgezogen und abgeführt.

Für den tatsächlichen Verdienst wird dann noch die Digistore24 Gebühr (7,9% + 1€ pro Transaktion) abgezogen und die Gebühr der Zahlungsmethode (z.b Kreditkarte, Paypal etc)

Es ist allerdings wichtig, dass du alle notwendigen Angaben in deinem Digistore24 Konto hinterlegst, damit die Plattform Rechnungen mit deinen korrekten Bankdaten erstellen kann.

Im Vergleich zu Amazon ist diese Variante sehr komfortabel – Du kannt wirklich unkompliziert als Affiliate mit Digistore24 Geld verdienen.

Brauche ich einen Steuerberater für mein Affiliate Marketing?

Ein Steuerberater kann dir dabei helfen, die steuerlichen Pflichten zu erfüllen und mögliche Risiken zu minimieren.

Ein erfahrener Steuerberater sollte insbesondere die Registrierung beim Bundeszentralamt für Steuern, die Meldung beim Finanzamt sowie die Einhaltung der offiziellen Gebührenverordnung berücksichtigen. Diese Punkte sind entscheidend, um mögliche Strafzahlungen oder Bußgelder zu vermeiden.

Es kann sich lohnen, einen Steuerberater einzusetzen, wenn deine Einnahmen als Affiliate höher sind und du mehr Verpflichtungen hast. 

Ein Steuerberater kann dir helfen, diese Verpflichtungen einzuhalten und möglicherweise auch Steuervorteile zu nutzen.

Wenn du jedoch nur wenige Einkünfte als Affiliate hast, kann es sich lohnen, die Steuererklärung sogar selbst zu erstellen. 

Ich würde dir am Ende des Tages trotzdem immer zu einem Steuerberater raten, weil du bereits für 50-100€ pro Monat einen Experten an deiner Seite hast.

Es wird dir viel Stress und mögliche Strafen ersparen und du kannst dich besser auf dein Affiliate Business fokussieren.

Vergleich: Affiliate Steuern in andere Länder

Du bist nicht aus Deutschland oder viel unterwegs (z.b als Digitaler Nomade)?

Okay lass uns die steuerliche Situation in andere Länder betrachten.

Wenn du beispielsweise Affiliate Marketing in mehr als einem Land betreibst, musst du dich mit den unterschiedlichen Steuerpflichten und Meldeanforderungen vertraut machen.

Schon in der DACH Region zeigen sich die Unterschiede.

Österreich

Als „österreichischer Affiliate“ musst du logischerweise die österreichischen Steuervorschriften kennen und einhalten. 

Der derzeitige Umsatzsteuersatz in Österreich beträgt 20%, und dieser Satz wird auch auf die Einnahmen von Unternehmen aus anderen Ländern erhoben, wenn sie Produkte oder Dienstleistungen an österreichische Kunden verkaufen.

Du musst sicherstellen, dass du alle erforderlichen zusammenfassenden Meldungen beim Finanzamt einreichst und deine Steuerpflichten erfüllst.

Im Vergleich zu Deutschland gibt es keine Gewerbesteuer, diese wurde im Rahmen der großen Steuerreform 1993/94 abgeschafft.

Informiere dich bei einem Steuerberater oder der Wirtschaftskammer über die wichtigsten Steuerarten und Pflichten.

Schweiz

In der Schweiz ist der wichtigste steuerliche Aspekt die Mehrwertsteuer.

Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als CHF 100’000 werden als Mehrwertsteuerpflichtig betrachtet, was bedeutet, dass sie eine solche auf ihre Verkäufe und Dienstleistungen anwenden müssen. 

Dies kann dazu führen, dass deine Einnahmen als Affiliate einer solchen Steuer unterliegen.

Fazit

Als Affiliate solltest du dir auf alle Fälle über die steuerlichen Auswirkungen deiner Einnahmen bewusst sein.

Die Umsatzsteuer und die Einkommenssteuer spielen dabei eine zentrale Rolle und unterscheiden sich von Land zu Land.

Es gibt jedoch Ausnahmen und Befreiungen, auf die Affiliates achten sollten.

Als Affiliate mit Sitz im Ausland solltest du dich über deine steuerlichen Pflichten informieren, insbesondere wenn du Leistungsempfänger im Inland hast.

Lass sich aber nicht zu sehr verwirren von dieser komplexten Thematik, du musst kein Steuerexperte sein! 

Konzentriere dich lieber auf dein Affiliate Business und werde dort ein Experte, sobald du regelmäßige Einnahmen hast, kannst du dir einfach einen passenden Steuerberater suchen.

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